Musiklisten statt „individueller Musikbetrachtung“, ein Trend? – Link zum SZ-Beitrag über das Aus von „Jazz & World“ im WDR

„Der WDR-Hörfunk verabschiedet sich von der liebevollen Jazz-Präsentation – und damit auch von bekannten Moderatorenlegenden wie Karl Lippegaus.“ verkündet Hans Hoff auf SZ-online das Ende von Jazz & World im WDR. Und weiter:  (…) man ersetzt dort die individuelle Musikbetrachtung in der werktäglichen WDR 3-Sendung „Jazz & World“ durch konfektionierte Spiellisten, was sehr nach der handelsüblichen Magazinitis klingt, die vieler Orten das Radiohören so unerträglich macht. (…)

> HIER der Link zum Beitrag „Genug improvisiert“,

Offensichtlich zeichnet sich hier eine zweifelhafte Entwicklung ab, weg vom akribischen (Jazz)Journalismus, hin zu einer bedenklichen Vereinfachung des Produktionsaufwands. Wenn diese Taktik der Reduzierung mal nicht nach hinten losgeht! Radiomacher. die sich im Laufe einer oft langen beruflichen Vita ein breites Wissen in ihrem Ressort angeeignet haben, auf das Verlesen von Musiklisten zu reduzieren, ist ein menschlicher Affront erster Güte, aber vor allem fachlich eine ausgesprochene Eselei, die von mangelhafter Kenntnis seitens der Entscheidungsträger*Innen zeugt: Gerade bei den Fans spezieller Musik-Sparten handelt es sich um eine anspruchsvolle Klientel, die bei der Programmgestaltung eine umfängliche Darstellung von Inhalten erwartet. Für das Abspielen von Musiklisten schalten die heutzutage auf Dauer kein Radio mehr an, sondern stellen sich solche ganz nach Gusto selbst zusammen.


 

Veröffentlicht von Gaby dos Santos

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