Lena Christ + 31.6.1920 – Zu einem Todestag, den es nicht gibt, Biografin Gunna Wendt

Lena Christ hat sich selbst erfunden und wieder ausgelöscht, ihr Ende inszeniert als Freitod einer großen Tragödin. Jedes Detail – vom Ort des Todes über die Trauerkleider ihrer Töchter bis hin zum genauen zeitlichen Ablauf – hatte sie vorher geplant. In ihrem Testament gibt sie genaue Anweisungen, wie mit ihrem schriftstellerischen Nachlass zu verfahren sei. Die Menschen, die sie sich als Begleiter gewählt hatte, akzeptierten die Rolle, die ihnen die Regisseurin und Protagonistin zugewiesen hatte. Sie halfen ihr, den letzten Akt der Selbstinszenierung – die Selbstvernichtung – zu realisieren. Auf ihrem Grab ist der 31.6.20 als Todesdatum angegeben – ein Tag, den es gar nicht gibt.  (…)

fassen Schriftstellerin Gunna Wendt/das Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek, den tragischen Selbstmord der bayerischen Schriftstellerin Lena Christ zusammen.

Die in München lebende Schriftstellerin Gunna Wendt (Schwabinger Kunstpreis 2017) gilt als ausgewiesene Expertin, seit sie 2012 ihre Lena Christ Biografie „Die Glücksucherin“ – Ein Frauenschicksal zur Zeit der Jahrhundertwende herausbrachte. Die Tatsache, dass Wendt Soziologie und Psychologie studiert hat, ermöglicht ihr die Annäherung an ihre Figuren auf vielschichtigen Ebenen. Jetzt widmete SZ-online Gunna Wendt ein ausführliches Interview, in dem die Schriftstellerin die problematische Stellung der Frauen um 1900 herausstellt, exemplarisch festgemacht am Schicksal der Lena Christ.

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> Vom Mut, sich selbst zu erfinden
Interview mit Lena Christ Biografin Gunna Wendt;  SZ-online, 19.6.2020

„Vom Mut, sich selbst zu erfinden“, SZ-online, 19.6.2020

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Veröffentlicht von Gaby dos Santos

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