Erster Etappensieg: Kunstausschuss im Bayerischen Landtag würdigt Sammelpetition zur Nachbesserung des Hilfsprogramms für freischaffende Künstlerinnen und Künstler

„Wenn Du schnell gehen willst, geh‘ alleine. Wenn Du weit kommen willst, geh‘ zusammen.“ Dieses afrikanische Sprichwort bewahrheitet sich gerade im Rennen um angemessene Hilfspakete für freie Kulturschaffende auf der Anti-Corona-Marathonstrecke.

Am 24. Juni 2020 hat der Ausschuss für Wissenschaft und Kunst im Bayerischen Landtag eine Sammelpetition zur Nachbesserung des Hilfsprogramms für freischaffende Künstlerinnen und Künstler, die jourfixe-Mitglied Katrin Neoral initiiert und unser Verein jourfixe-muenchen e.V. ,neben dem Tonkünstlerverband Bayern e.V., dem Netzwerk Freie Szene München e.V.  und 220 Privatpersonen mitunterzeichnet hat, mit dem Votum „Würdigung“ versehen. D.h. das Kunstministerium muss sich nun mit der Eingabe befassen – ein erster Etappensieg!


Die Würdigung verdanken die Petentinnen und Petenten besonders Sanne Kurz, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, die eingehend und sachkundig im Ausschuss über das Anliegen berichtet hat. Auf ihrem Blog beschreibt sie, wie Petitionen in Bayern grundsätzlich funktionieren, und bezieht sich dabei explizit auf die erfolgreiche Eingabe zum Künstlerhilfsprogramm:

Petition?! – Wirkt!


Im Namen aller Mitunterzeichnenden hat sich Katrin Neoral bei den Ausschussmitgliedern für die Würdigung der Sammelpetition per Email bedankt und darum gebeten, das Anliegen weiter vor der Staatsregierung zu vertreten und auch das Wirtschaftsministerium an seine Mitverantwortung für den Erhalt der Kultur- und Kreativwirtschaft als wichtigen Wirtschaftsfaktor zu erinnern. Über Dr. Karin Lobinger, die Landtagsbeauftragte im Kunstministerium, hat sie an Staatsminister Bernd Sibler weiterleiten lassen, dass aus Sicht der Petentinnen und Petenten

  • das Künstlerhilfsprogramm dringend bis in den Winter bzw. sogar bis ins Frühjahr verlängert werden müsste,
  • sich die Unterstützung mehr an den realen Einkommens-Verlusten orientieren müsste (Stichwort „Ausfallshonorare“ für freischaffende Künstlerinnen und Künstler wegen des de facto anhaltenden „Berufsausübungsverbots“),
  • es auch für den Kunstausschuss nicht ersichtlich war, warum die Unterstützung nur für drei aufeinanderfolgende Monate und nicht über den gesamten Genehmigungszeitraum verteilt beantragt werden kann,
  • eine Antragsstellung auch rückwirkend ab dem 01. April 2020 möglich sein müsste, da viele freischaffende Künstlerinnen und Künstler im April gar keine Einnahmen hatten.

Kunstminister Bernd Sibler hat diese Woche mit dem Spielstättenprogramm einen wichtigen Beitrag zum Erhalt privatwirtschaftlich betriebener Auftrittsorte für freischaffende Künstlerinnen und Künstler vorgestellt. An den Beratungen zu dem Hilfsinstrument war ganz wesentlich Verband für Popkultur in Bayern e.V. beteiligt. Die Unterstützung lässt sich nun online beantragen – auch ein fiktiver „Unternehmerlohn“ von 1.180€ pro Monat für Betreiber ist im Hilfspaket enthalten:

Spielstättenprogramm der Bayerischen Staatsregierung

„Das stimmt mich zuversichtlich für weitere Nachbesserungen beim Künstlerhilfsprogramm. Jetzt heißt es: Miteinander dran bleiben!“, bekräftigt Petitionsinitiatorin Katrin Neoral.


Weitere Details zur Sammelpetition:

Bayerischer Landtag berät zur Nachbesserung der Künstlerhilfen

Mehr zum Thema:

> Löcher im Bayerischen Rettungsschirm:
Sammelpetition zur Nachbesserung des neuen Hilfsprogramms für freischaffende KünstlerInnen, initiiert von jourfixe-Mitglied Katrin Neoral

Veröffentlicht von Gaby dos Santos

GdS-Blog, Bühnenproduktionen (Collagen/Historicals), Kulturmanagement/PR > gabydossantos.com

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