Equal Pay, Scharfzüngiges und fast ein Bühnentod – Zu Molières 400. Geburtstag biografische Enthüllungen von Eva Giesel (Litag Theaterverlag München) in ihrem Blog „TheaterBoulevard“

Equal Pay – man mag es kaum glauben – fand schon im 17. Jahrhundert statt! Praktiziert hat es der legendäre Bühnenautor und Schauspieler Molière, der in diesem Jahr seinen 400. Geburtstag begeht.

Molières Theatertruppe um 1670

Eva Giesel, Chefin des Litag Theaterverlags München schreibt dazu in einer aktuellen Würdigung:

Ein Emanzipationsvorreiter war Molière als Leiter seiner Truppe auch insofern, als er seinen Schauspielern und Schauspielerinnen gleich hohe Gagen zahlte, wie aus den noch erhaltenen Abrechnungsbüchern abzulesen ist.

Eva Giesel im „TheaterBoulevard“ auf www.litagverlag.de

Im Jubiläumsjahr 2022 fährt Frankreich für seinen Nationaldichter den ganz Großen Bahnhof auf: Das ganze Jahr steht im Zeichen von Festen und Feiern zu diesem Anlass. Konzerte, Theateraufführungen, Bücher und Symposien, alles was ihn betrifft und auch sein Umfeld, wie [Bühnenpartner] Lully, Corneille und seine Schauspielertruppe. Seine größte Leistung war wohl, dass er „die französische Komödie“ entwickelt hat, raus aus der Commedia dell’Arte, mit ihren denn doch sehr groben Späßen, hin zu boshaftem Humor und bissiger Gesellschaftskritik. Immer auf der haarscharfen Grenze zum Beleidigenden, die ihn und seine Truppe bei einem Ausrutscher in Ungnade hätte stürzen können. „Tartuffe“ wurde beispielsweise bereits nach drei Aufführungen auf Betreiben der Kleriker untersagt. Ludwig XIV. hatte sich noch höchst königlich amüsiert, aber die Kirche setzte den Monarchen so unter Druck, dass die Vorstellungen verboten werden mussten,“ erläutert Eva Giesel in ihrem Blog TheaterBoulevard

Aber nicht nur Molières Vita verlief wechselvoll, wie bei fast allen gesellschaftskritischen Kunstschaffenden vor und nach ihm, auch sein Ableben gestaltete sich bemerkenswert dramatisch und ereilte ihn – Traum aller BühnenkünstlerInnen – coram publico oder zumindest fast:

Das Grab eines ganz Großen des Theater: Molière (1622 – 1673) ruht auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise

„Le Malade imaginaire („Der eingebildete Kranke„) sollte in bitterer Ironie sein letztes Stück bleiben und die Hauptrolle des eingebildeten Kranken seine letzte Rolle. Während der vierten Aufführung am 17. Februar 1673 erlitt er einen Schwächeanfall inklusive Blutsturz, den die Zuschauer zunächst für eine Einlage innerhalb der Komödie hielten. Wenig später starb er in seiner nahe gelegenen Wohnung, noch im Bühnenkostüm! > Mehr

Makabere Randnotiz zu den Festivitäten: Der Stuhl, auf dem Molière in der Rolle des „Eingebildeten Kranken“ den fatalen Blutsturz erlitt, wird aus Anlass des Jubiläums auf der Bühne der Comédie Francaise reaktiviert.

Details und Foto sind ebenfalls Inhalt von Eva Giesels Molière-Artikel:

Molière begeht seinen 400. Geburtstag

Würdigung von Eva Giesel
im TheaterBoulevard-Blog des Litag Verlags München
Ansicht von Versailles; Titelfoto von Eva Giesels Moliére-Würdigung

Der Name Molière ist eng mit dem Theater Comédie Francaise verbunden, weshalb es auch oft „La Maison de Molière“ (Molières Haus) genannt wird. Sein großer Einfluss auf die französische Theaterlandschaft und die Schauspielkunst prägte die Geschichte des Hauses.
> MEHR

Comédie-Française (Salle Richelieu), Ende 18. Jahrhundert

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Eva Giesel und ihrem Litag Theaterverlag München


www.litagverlag.de


Die Titel-Collage stammt von Gaby dos Santos.


Veröffentlicht von Gaby dos Santos

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