FR, 19.1./21h – SA, 20.1. 22.30h – MO, 22.1./14.45h
„Lass maro tschatschepen. Wir wollen endlich Gerechtigkeit“
von Anita Geigges und Bernhard W. Wette (WDR 1979)
„Lass maro tschatschepen.“ Bei „tschatschepen“ wird das „a“ betont nicht das erste „e“ und insgesamt heißt der Satz so viel wie „wir wollen endlich Gerechtigkeit“ bzw. „lasst uns für unsere Rechte kämpfen“. Das singt der leider viel zu früh verstorbene Häns’che Weiss in seinem Lied und damit beginnt auch dieser Film über das Leben mehrerer Sinti-Familien in Düsseldorf-Eller aus dem Jahr 1979. Noch wird das Wort „Zigeuner“ verwendet, selbst von Menschen, die den Sinti und Roma wohlwollend gegenüberstehen. Auch die Sinti in diesem Film nennen sich teilweise noch „Zigeuner“. Aber dass dieses Wort auch einen herabwürdigenden Beiklang hat, wird doch ansatzweise klar. Häns’che Weiss jedenfalls singt in seinem Lied von den Sinti und nicht von den „Zigeunern“. Die Zustände auf dem Platz in Düsseldorf waren katastrophal, die Aussagen einiger Verantwortlicher in der Düsseldorfer Verwaltung ebenfalls.
FR, 19.1./21.45h – SA, 20.1./23.15h – MO, 22.1./15.30h:
„Romani Rose – Ein Kämpfer gegen Vorurteile“
von Karl Wiehn (WDR 1991)
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Der Kampf der Sinti und Roma in Deutschland hat ein Gesicht, das Gesicht von Romani Rose. Der Film ist ein Porträt des Vorsitzenden und hauptamtlichen Geschäftsführers des Zentralrats deutscher Sinti und Roma Romani Rose (ein Sinto) aus dem Jahr 1991. (Herr Rose bekleidet bis heute dieses Amt.) Langzeitbeobachtung seines Engagements für die Bürgerrechte seiner ethnischen Minderheit und Kampf um Abbau von Vorurteilen. Er und seine Mitarbeiter setzten sich ein für die Wiedergutmachung und Entschädigungen der Überlebenden des Völkermords an den Zigeunern im Nationalsozialismus. Damals gab es zum ersten Mal ein öffentliches Bekennen der Sinti und Roma zu ihrer kulturellen Identität, gezeigt wird die Entwicklung dieses neuen Selbstbewusstseins anhand des Beispiels einer Sinti-Werkstatt. Es gibt Interviews (z.T. aus dem off) mit Romani Rose und mit seiner Ehefrau und auch mit Simon Wiesenthal.
In diesem Porträt gibt es auch einen Ausschnitt aus einer NDR-Rundschau Hannover aus dem Jahr 1979, als Romani Rose zusammen mit vielen anderen Sinti und Roma zum ersten Mal öffentlich und massenhaft an die Vernichtung ihrer Eltern und Brüder und Schwestern erinnerten. Es sprach bei dieser Kundgebung, wie zu sehen ist, auch Simone Veil, die damalige Präsidentin des Europäischen Parlaments. (Infos zu Frau Veil z. B. in Wiki). Die völlig unreflektierte Verwendung des Z-Wortes durch den NDR-Reporter stößt doch bitter auf.
FR, 19.1./22.30h – SA, 20.1./00h – MO, 22.1./16.15h:
„Pappo – der Schausteller. Eine Sinti-Familie in Deutschland“
von Renate Beyer (HR 1995)
Der ehemalige Schausteller Heinz Strauß (70) ist Oberhaupt einer deutschen Sinti Großfamilie. Er hat Buchenwald und Auschwitz überlebt und versucht heute (zur Zeit, als dieser Film gedreht wurde) den Menschen die Kultur und Sitten der Sinti näherzubringen: wie sie versuchen, ihre Angst vor Verfolgung und ihr Misstrauen zu überwinden und bei aller Integration ihre Kultur zu wahren. Und er erzählt, dass er u. a. deswegen aufgehört hat als Schausteller, weil er von Neonazis zusammengeschlagen worden war.
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Sinti & Roma, Jenische & Reisende
In der NS-Zeit wurden diese Volksgruppen unter dem Sammelbegriff „Zigeuner“ verfolgt und ermordet. Dennoch mussten…
Keep readingTitelbild: Eine Collage von Gaby dos Santos, die ein Standbild aus dem Dokumentarfilm „Pappo der Schausteller – Eine Sinti Familie in Deutschland“, 1995, von Renate Beyer/HR integriert
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