Was von Belang wird die Zeit überdauern? – Ein großes Erschauern und ein kleiner Gesang …
(Fazit des Textdichters von „Lili Marleen“ Hans Leip 1970)
Die Collage zeichnet die Geschichte des Lieds „Lili Marleen“ nach, das im Zweiten Weltkrieg Nationen übergreifend die Soldaten in seinen Bann zog und das Leben der beteiligten Künstler (Textdichter, Komponisten, Sängerin) schicksalhaft prägen sollte.

„Die Wirkung von ‚Lili Marleen‘ liegt in der Dreieinigkeit von Stimme, Text und Musik, sie ruft, wie ein modernes Mysterium, diese weltweite Massenpsychose hervor.“ lautete ein Deutungs-Versuch des Schriftstellers und Nobelpreisträgers John Steinbeck. Bis in unsere Zeit hinein ist es an Kriegsschauplätzen in aller Welt zu hören, als Soundtrack kollektiver sehnsuchtsvoller Resignation in Zeiten des Schreckens.

Kurzbeschreibung von Inhalt und Umsetzung: Dem Multimedia-Teil liegt das Rundfunkfeature „Lili Andersen – Lale Marleen“ (Hessischer Rundfunk/2001) von Dr. Bettina Leder und Sabine Milewski zugrunde. Dieses basiert auf original Interview-Passagen mit den beteiligten KünstlerInnen kurz vor deren Tod, die den roten Faden des Erzähl-Strangs bilden. Ergänzt werden sie durch O-Töne von Lale Andersens Sohn Michael Wilke und weiteren Zeitzeugen, historische Musik-Einspielungen sowie Bild-Projektionen von Archiv-Material und filmischen Zitaten, die Gaby dos Santos zu Bild-Collagen ausgestaltet und mit einem dichten Soundtrack von Komponist und Musiker Jon Michael Winkler kombiniert hat.

Im Live-Teil lesen ein Sprecher und eine Sprecherin die verbindenden Texte und zitieren aus Korrespondenzen, Zeitungsartikeln sowie sonstigen Veröffentlichungen aus dem Nachlass der Protagonisten.
Der Soundtrack bildet den Kern und atmosphärischen Klangteppich der Collage, zitiert aus „Lili Marleen“, aus den Werken der Komponisten beider Versionen von „Lili Marleen“ sowie aus dem zeitgenössischem Musikfundus. Punktuell verbindet, untermalt oder auch kontrastiert es die Multimedia-Elemente. Er ist sowohl in rein virtueller Form einsetzbar, wie auch in einer Kombination aus Livemusik und Einspielungen.

Bildprojektion aus dem Historical „Das Lied von Lili Marleen“
2010 im Münchner Kulturzentrum „Gasteig“ in Anwesenheit aller noch Lebenden Zeitzeug*Innen uraufgeführt, wurde das Historical zwischenzeitlich in verschiedenen Münchner Theatern und Kultur-Institutionen gespielt.

Mehr zu Hintergründen und Aufführungen des Historicals

Lili Marleen untot im Simpl
Die Geschichte des Liedes ist eng mit der Chronik des Münchner Künstlerlokals „Alter Simpl“ (Simplizissimus) verbunden

Im Schatten der Laterne
Nachlese zur Aufführung des „Lili Marleen“-Historicals, Hanns-Seidel-Stiftung München, im Mai 2017

Das Lied von Lili Marleen
Betrachtung von Gaby dos Santos 75 Jahre nach Kriegsende, mit Zeitdokumenten und O-Tönen
Link in Kürze
