Ein Meilenstein der Münchner Kunstgeschichte: 150 Jahre MKG – Münchner Künstlergenossenschaft königlich priviligiert 1868

Herzog Franz von Bayern übernimmt die Schirmherrschaft eines wahrhaft königlichen Jubiläums von seinem Vorfahren König Ludwig II: Vor 150 Jahren verlieh Ludwig II. der MKG Münchner Künstlergenossenschaft königliche Privilegien, handelte es sich bei den Mitgliedern doch um Bildende Künstler, die den Ruf Münchens als Hotspot künstlerischer Avantgarde weit über die Landesgrenzen hinaus trugen. „Die MKG, 1868 gegründet, pflegt seit ihren Anfängen die Bildsprache der Klassischen Kunst. Die MKG ist sich sicher, dass es sich lohnt, auch im erweiterten Kunstbegriff unserer Tage diese Kunstposition weiter zu pflegen. Den historischen Kontext der MKG begleiten Namen wie Spitzweg, Leibl, Lenbach und viele andere, welche Kunstgeschichte im Allgemeinen und die Münchens im Besonderen bereichert haben„, schreibt Paul Martin Cambeis, der amtierende Präsident, im MKG-Newsletter vom Januar 2018. Und das finde ich gut so, denn gerne werden in selbsternannt kunstelitären Kreisen diejenigen als uncool belächelt, die mit der Fortführung einer Tradition befasst sind, und sei es auf noch so künstlerisch hohem und anspruchsvollem Niveau!

Bei der Vernissage zur MKG Jahresausstellung 2016, Gaby dos Santos und Paul Martin Cambeis, inzwischen MKG-Präsident, im Ägyptischen Museum

Wohin der weitere Weg dieser ältesten Künstlervereinigung Münchens führen soll, zeigt  Paul Martin Cambeis in seinem Logo-Bild zur Jubiläumsausstellung: Darin hüllt er sich selbstironisch  in das Gewand der Marianne, Gallionsfigur der französischen Revolution. Unübersehbar  entschlossen führt er die Künstler-KollegInnen in den Aufbruch: 150 Jahre und kein bisschen müde … So deute ich sein pfiffiges Bild, in das er gekonnt Zitate aus Bildern berühmter Vor-Kollegen eingefügt hat.

Gefeiert wird das Jubiläum mit einem Festakt für geladene Gäste und der Vernissage der MKG-Jahresausstellung 2018,
am DO, 1. Februar, um 18 Uhr,
im Souterrain des Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst

Die Jahresausstellung der MKG findet nun schon seit einigen Jahren in diesem Museum statt. So verbindet sich historisch gewachsene Münchner mit uralter Kunstgeschichte …

Dr. Elisabeth Sorger, Malerin und Sprecherin der MKG

Bereits 2016 und 2017 hatte ich Gelegenheit, mir die Ausstellungen anzusehen. Beide Male inspirierten mich die kreative Bandbreite der Exponate sowie überraschende Momentaufnahmen bei den Vernissagen zu jourfixe-Blogbeiträgen. Aufmerksam geworden auf diese UR-Münchner Institution war ich über unser jourfixe-Mitglied, Dr. Elisabeth Sorger, Vorstandsmitglied und Sprecherin der MKG.

Bei der Vernissage im letzten Jahr hielt dann der damalige Präsident und jetzige Ehrenpräsident, Nikos W. Dettmer eine derart flammende Rede zum Umgang mit Kunst allgemein und mit Gegenständlicher Kunst insbesondere, dass ich auch mit ihm Kontakt aufnahm und ebenfalls für eine jourfixe-Mitgliedschaft gewinnen konnte, nachdem sich bei meinem Besuch in seinem Atelier herauskristallisiert hatte, wie ähnlich unsere Einstellungen in Bezug auf Kunst und Kultur sind.

Nikos W. Dettmer, Maler, Bildhauer seinem Atelier

Die Jubiläumsausstellung 2018 verspricht besondere Höhepunkte: 111 Künstler und Künstlerinnen, aus den Sparten Malerei, Grafik und Bildhauerei, sind mit 169 Exponaten vertreten. So viele Arbeiten haben wir im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst noch nie gezeigt! Das ist aber noch nicht alles. Ganz neu dieses Jahr sind unser Portfolio mit einer Übersicht aller Mitglieder der MKG, sowie eine animierte Diashow über die Anfänge der MKG bis heute.



Veröffentlicht von Gaby dos Santos

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