djangoO Festivals of Gypsy Music 2021, München: Finale und Bilanz

Diese beiden Herren im erlesenen Ambiente des Bayerischen Landtags haben allen Grund stolz zu sein. Es handelt sich um die „Macher“ des djangoO-Festivals Of Gypsy Music, das die vergangenen Tage, unter reger Anteilnahme des Publikums in München stattgefunden hat. Links auf dem Titelbild zu sehen ist der organisatorische Leiter, ALEXANDER DIEPOLD, im Bildausschnitt daneben Musiker WALTER ABT, der künstlerische Leiter, dem es gelungen ist, ein Festival auf höchstem musikalischen Niveau zu konzipieren, das zugleich an Authentizität nichts zu wünschen übrig ließ … Möglich war ihm das, weil er seit frühester Jugend die Musik der „andalusischen Gitanos“, deutschen Sinti oder serbischen Roma LEBT – und zwar im regelmäßigen Zusammenspiel mit ihnen, eine seltene Ehre für einen Musiker aus der Mehrheitsgesellschaft. Dieses Privileg hat ihn auch zu einem kulturellen Brückenbauer zwischen den Sinti und Roma und unsereins werden lassen.



Gespielt wurde das Abschluss-Konzert des djangoO-Festivals vom Diknu Schneeberger Trio und zwar derart mitreißend, dass das Publikum den Bayerischen Landtag mit einem durchgehend breiten Lächeln verließ. Wobei Diknu Schneeberger kein Zweifel daran lassen mochte, dass sein Können nicht ihm selbst sondern den guten musikalischen Genen seiner Sinti-Vorfahren geschuldet sei …

Gastgeber des Hohen Hauses – und Abends 😉 – war Thomas Gehring, Bündnis 90/DIE GRÜNEN und Vizepräsident des Bayerischen Landtags, für den ganz offensichtlich die Unterstützung des Festivals und die Gleichstellung von Sinti und Roma allgemein, sich keinesfalls in Polit-Kosmetik erschöpft, sondern eine Herzensangelegenheit ist…

Doch Diepold und Abt legen ebenso Wert auf musikalisches Entertainment, wie auf kulturelle und kulturpolitische Nachhaltigkeit ihrer djangoO-Reihe:

Daher begleiteten Workshops das Münchner Festival, mit Star-Dozenten wie Biréli Lagrène und Josho Stephan oder Diknu Schneeberger im Instituto Cervantes.

WORKSHOPS
aktive & passive Teilnahme

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IM DIALOG –
KULTUR, BILDUNG & SOZIALES

Siehe auch unter > djangoo.eu

Dort findet am heutigen Donnerstag, den 21. Oktober eine Abschluss-Session statt, in der die Absolventen mit den Stars und diese wiederum in noch nie dagewesenen musikalischen Kombinationen unter einander jammen werden. Sicherlich ergeben sich daraus weitere jener spontanen musikalischen Highlights, die sich immer wieder im Umfeld des Festivals, insbesondere bei den abendlichen Chill-Out-Sessions der Musiker in der Münchner Künstlerkneipe „MARIANDL“, ergeben haben.

Zuvor, bereits um 17.30h, lädt Alexander Diepold den Sinto-Musiker und Abgeordneten im Europa Parlament Romeo Franz, Fraktion „Die Grünen/EFA“, als Talkgast zum Thema

„Musik und Kultur als Instrument für Empowerment“

Ein Diskussionsabend zur Rolle von Musik und Kultur im Dialog zwischen Minderheit und Mehrheit, als Empowerment für junge Menschen, als Möglichkeit der Aufklärung und – nicht zuletzt – als eine Plattform, um einerseits Erinnerungsarbeit zu fördern, und andererseits gegen Antiziganismus einzutreten.“

Was in der Musik über Jahrhunderte als Selbstverständlichkeit praktiziert wurde, stößt in der Politik auf Probleme. Wie können wir Musik und Kultur als Instrument für Inklusion und Teilhabe von Sinti und Roma in Europa nutzen?

> Alexander Diepold, organisatorischer Festivalleiter
sowie Geschäftsführer von MADHOUSE München & Hildegart Lagrenne Stiftung

Für diese Fragestellung ist Romeo Franz der kongeniale Diskussionspartner, als Musiker und erster Sinto überhaupt, dem vor zwei Jahren der Einzug ins Europa Parlament gelang!

In der musikalischen Tradition unserer Minderheit liegt ein wertvolles Gut, welches wir schützen und fördern müssen. Sie gibt uns Identität und stärkt uns nach innen. Gleichzeitig hat sich unsere musikalische Tradition in den verschiedenen europäischen Ländern immer im Austausch mit der Mehrheitsgesellschaft befunden und sich gegenseitig inspiriert. Dieser kulturelle Austausch ist eine Gelegenheit für ein Kennenlernen und Dialog auf Augenhöhe. Die Selbstverständlichkeit, mit der Künstlerinnen und Künstler mit Romani-Hintergrund als Teil der Welt von Kunst und Kultur angesehen werden, wünsche ich mir in allen Lebensbereichen.

Romeo Franz, Sinto und Abgeordneter im Europäischen Parlament für Die Grünen /EFA Fraktion

Zu Hintergründen und Festival-Bilanz siehe auch >


djangoo.eu

Die ausführliche, in mehreren Sprachen konzipierte Festival-Website

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Veröffentlicht von Gaby dos Santos

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