zweifelHAFT – Die Causa Benedikt Toth, der nach einem fragwürdigen Indizienprozess eine lebenslange Haftstrafe verbüßt: Details und eine Petition von Marie Velden & Susanne von Lieven-Jell

Zwar droht uns hierzulande im Fall eines Fehlurteils nicht, unschuldig im Todestrakt zu landen, doch das Risiko, sich vor der Trümmern der eigenen Existenz respektive hinter Gittern wiederzufinden, ist auch in unserem Justizsystem sehr real. Das hat auf dramatische Weise der Justizskandal um Gustl Mollath gezeigt.

„Auch der Münchner Benedikt Toth sitzt seit sechzehn Jahren, nach einem umstrittenen Indizienprozess, als verurteilter Mörder in Haft. Mit Feststellung der besonderen Schwere der Schuld verbüßt er eine lebenslange Freiheitsstrafe. Im Jahr 2006 soll er seine Tante, die Münchner Parkhausbesitzerin Charlotte Böhringer, erschlagen haben.
Seit sechzehn Jahren beharrt er auf seiner Unschuld.
Seit sechzehn Jahren ist er für Ermittler und Justiz der Täter.
Trotz neuer und entlastender Aspekte wurde jeder Antrag auf eine Wiederaufnahme des Verfahrens abgelehnt“
. So nachzulesen auf der Homepage der Initiative zweifelHAFT. „Dennoch:

Die Zweifel am Urteil werden stetig lauter.
Wurde hier im Namen des Volkes wirklich Recht gesprochen?

zweifelhaft.org

Marie Velden, federführend, gemeinsam mit Susanne von Lieven-Jell, bei der zweifelHAFT Initiative, erläutert:

„In den letzten Monaten haben Susanne von Lieven-Jell und ich uns gemeinsam einer ebenso packenden wie aufwühlenden Aufgabe gestellt. Es geht dabei um den sogenannten Münchner „Parkhausmord“, es geht um das Schicksal von Benedikt Toth. Heute ist nun der Tag gekommen, an dem wir mit unserem Anliegen an die Öffentlichkeit gehen. Tatkräftige Unterstützung erhalten wir dabei unter anderem von Altoberbürgermeister Christian Ude und Amelie Fried. Wer wissen will, was dahintersteckt, erfährt morgen (21.2.2020) mehr bei Radio Gong oder aus der Abendzeitung. Vorab kann man sich hier informieren:

http://zweifelhaft.org

Bitte teilt diesen Beitrag. Wir hoffen auf viele Unterschriften!“

Susanne von Lieven-Jell fügt hinzu: Ich schließe mich Marie an: „Ja, es war aufwühlend, erschütternd und irgendwie auch befriedigend. Wir bewegen etwas. Und das ist gut so!

Lest unsere Seite, Marie Velden und ich haben diesen Fall akribisch aufgedröselt. Ihr werdet viel Neues erfahren, vielleicht werdet Ihr Euch auch empören.

Eure Zweifel an der Justiz, an den Ermittlungsbehörden und auch am Urteil könnt Ihr mit einer Unterschrift auf der Website
> http://zweifelhaft.org ausdrücken.

Leider ist dieser Fall nicht der einzige Fall, der viele Fragen aufwirft„.

Sabine von Lieven-Jell/Marie Velden, Zitat Ende

– Soweit die Wortmeldungen und die Initiative von Susanne Lieven-Jell und Marie Velden –

Voller Überzeugung schließe ich mich deren Petition zur Unterstützung von Benedikt Toth an, da ich bereits seit vielen Jahren, auf Grund der für mich nicht überzeugenden Indizienkette, an seiner Schuld starke Zweifel hege, siehe nachstehender Kurzbeitrag >

Hinzu kommt die Tatsache, dass ich Charlotte Böhringer begegnet bin und sie in einer Weise und unter Umständen erlebt habe, die durchaus auf andere Mordumstände und Motive hindeuten könnten. Darüber bin ich wiederum, auf Vermittlung des Journalisten und Ethical Campaingers Terry Swartzberg mit dem renommierten Fallanalytiker und TV-Kommentator Axel Petermann (s. Beitragsende) schon vor Jahren in Kontakt gekommen. Sowohl Terry als auch Axel zweifeln ebenfalls stark an der Schuld von Bence Toth und haben sich entsprechend für dessen Freilassung engagiert >

Im Übrigen:

Verspricht uns unser Rechtssystem nicht „im Zweifel FÜR den Angeklagten“ zu urteilen?

Im Fall von Benedikt Toth sehe ich allein schon dieses Prinzip in keiner Weise gewahrt!

Gaby dos Santos

Mein persönliches Fazit, auch vor dem Hintergrund weiterer eklatanter Fehlurteile, wie im Fall von Gustl Mollath, die in den letzten Jahren aufgedeckt wurden: Man sollte hierzulande ganz offensichtlich besser nicht in die Mühlen der Justiz geraten, denn allzu leicht könnte man zermahlen werden, ob schuldig oder nicht! 

Jede und jeder von uns könnte sich unversehens anstelle von Ben Toth wiederfinden oder an der seiner ehemaligen Freundin, seiner Freunde und vor allem seiner Mutter und engen Angehörigen …. 

Aus diesem Grund hoffe ich, dass diese Petition vielfältigen Zuspruch und Unterstützung erfährt und vielleicht doch noch zu einem fairen Ende von Ben Toths Leidensweg führt!


Daniela Agostini: „Anklage Mord – Ein Freund vor Gericht“; Doku


Titelbild „Bence Toth“: > zweifelhaft.org


Der bekannte Profiler Axel Petermann hat einen Pressespiegel 2019/2020 zum Fall Charlotte Böhringer veröffentlicht und berichtet in seinem 2021 erschienenen Sachbuch Im Auftrag der Toten“ darüber, dito in diversen TV-Sendungen. Auch er stuft die Verurteilung Toths als fragwürdig ein.



Veröffentlicht von Gaby dos Santos

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