Exemplarische Skizze einer Bild/Ton-Sequenz

Konzeptionelle Schlüsselloch-Perspektive auf das Historical „Nächster Halt Auschwitz“

Die erste Bildeinstellung ist das Titelbild meines neuen Historicals > Nächster Halt Auschwitz (der ursprüngliche Name „Im Vorhof der Hölle“ wurde aus rechtlichen Gründen geändert) und für das Publikum bereits in der Einlasszeit als Projektion sichtbar. Zu Beginn der Vorführung, während der ersten Bildwechsel, entfallen zunächst die Schriftzüge oben und unten auf dem Ausgangsbild, die Geräusche eines Zuges, der sich in Bewegung setzt, werden hörbar. Die fiktive Zeitreise beginnt:

Von Bild zu Bild ändern sich dabei jeweils nur minimale Details, die aber Symboliken beinhalten, die sich im Verlauf des Historicals erschließen und immer wieder in Erscheinung treten werden. Die Zugreise führt zunächst zurück ins Polizeipräsidium in der Ettstraße, während einer Kundgebeung in der NS-Zeit, was durch entsprechende Klangeffekte untermalt. Von diesem Ort aus erfolgte auch die Deportation der Münchner Sinti vor 80 Jahren, dem Schlüsselereignis der Produktion.

Nach ca. 30 Sekunden „verlässt“ der Zug die Ettstraße, ein betulicher Münchner Ländler erklingt, der in weiteren Verlauf des Historicals Passagen aus antiziganen Schriften und Stellungnahmen im München der 1920er Jahre fragmentarisch untermalen wird, jenem geistigen und juristischen Startschuss noch VOR der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten, der bereits die Weichen für den Holocaust an den Sinti, Roma, Jenischen und Reisenden stellte.

Mit dem Verebben des Ländlers nimmt der Zug wieder Fahrt auf, diesmal in die tröstlichere Gegenwart. Berlin erscheint und das Areal im Tiergarten, in dem sich das Mahnmal für die Sinti, Roma, Jenischen und Reisenden befindet, die dem Holocaust zum Opfer fielen. Der Zug bleibt stehen, Naturgeräusche werden eingeblendet und schließlich von einer Komposition übertönt, die der Sinto-Musiker und Politiker (Die Grünen) im EU-Parlament, Romeo Franz, „unseren Menschen“ = „Mare Manuschenge“ (in Romanes) gewidmet hat und die dort als Klanginstallation in Endlosschleife zu hören ist. Ausschnitte aus dieser Komposition beenden die „Ouvertüre“. Die ehemaligen Zuginsassen sind angekommen und haben das Areal in Besitz genommen, exemplarisch festgemacht am Bild des kleinen Josef Maria Schneck, der 1944 in Auschwitz verhungerte.

Und im Historical übernehmen jetzt die Schauspieler Marion Niederländer und der Sinto Alexander Adler den Textvortrag live.

Dieses Bild hat ein leeres alt-Attribut; sein Dateiname ist 000uschneck-mahnmal.jpg


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