Sängerin Fernanda von Sachsen überzeugt mit Strahlkraft, Stimme und mit kongenialem Quartett in der Künstlerhaus-Reihe „Jazz and Beyond“, kuratiert von Petra Windisch de Lates

Wow, was für ein Musikerlebnis an diesem Abend, mit Sängerin Fernanda von Sachsen und ihrem Quartett!

Wobei es die charismatische Künstlerin nicht nur mir, sondern längst auch ausgemachten Jazz-Kennern, wie Journalist Oliver Hochkeppel angetan hat, der ihr in der Süddeutschen Zeitung kürzlich ein Feature gewidmet hat, mit dem titelgebenden Wortspiel:

Kommender Jazz-Adel
Fernanda von Sachsen im Porträt

19.10.2025, Süddeutsche Zeitung,
Artikel von Oliver Hochkeppel, > LINK

Dass Petra Windisch de Lates ein Händchen für Acts hat, leuchtet ein, andernfalls stünde ihre Reihe „Jazz & Beyond“ im Münchner Künstlerhaus nicht schon im biblisch anmutenden !16. Jahr.

Das Fernanda von Sachsen Quartett jedoch, das wir heute erleben durften, sprengte die von Petra sowieso schon hoch gelegte Messlatte ihrer Konzertreihe.

Neben dem abwechslungsreichen Programm, lockt mich der Kultur-Austausch mit Petra in den Pausen; Gaby dos Santos mit Petra Windisch de Lates; 23.10.2024

Fernanda von Sachsen wurde im Programm als “ junge Münchner Jazzsängerin und Komponistin“ angekündigt und weiter:

Sie wuchs als Tochter einer Opernsängerin auf und begann bereits mit fünf Jahren Klavier zu spielen und im Chor zu singen. Sie hat eine klare, kraftvolle Stimme mit einer enormen Variabilität und Range. (…)“

Fernanda entpuppte sich als filigrane Erscheinung, die mich mit ihrer eigentümlichen Strahlkraft faszinierte, sowie durch ihre auffallend ausdrucksstarke Stimme, gepaart mit einem ausgesprochenen Gefühl für Performance, dargeboten in unterschiedlichsten Facetten und intensiviert durch ausgefeilte Klang-Effekte. Dass sie ursprünglich Schauspielerin werden wollte, bevor sie sich für eine Gesangskarriere entschied, verwundert da nicht weiter…

Ausgefallen zeigte sich auch das Repertoire, „zwischen eigenen Kompositionen, Robert Schumann und Jazz Standards“ – so die Ankündigung.

An Fernandas Seite zwei musikalische Weggefährten noch aus Studientagen: Pablo Struff (p) und Sebastian Claas (b) sowie Jonas Sorgenfrei am Schlagzeug.

„(…) Für dieses Quartett hat Fernanda von Sachsen jetzt ein rundes Programm mit Standard-Arrangements und eigenen Stücken fertig. Am 23. Oktober stellt sie es im Münchner Künstlerhaus vor, und mit Auszügen daraus kämpft sie am 7. November im Finale des Jungen Münchner Jazzpreises in der Unterfahrt um den Sieg. (…)“

schreibt Oliver Hochkeppel am Ende seines lesenswerten SZ-Beitrags > LINK.

Da bleibt nur, dem Fernanda von Sachsen Quartett am 7. November 2025 gaaanz fest die Daumen zu drücken!

FAZIT:

Neben dem musikalischen Genuss erfreute mich die Erkenntnis, dass offensichtlich inzwischen eine – nicht nächste, sondern bereits – ÜBERNÄCHSTE Jazzgeneration auf der Matte steht, bereit, die Staffel für dieses nicht gefällige, aber für uns JAZZERInnen beglückende Genre weiterzutragen. Das hat mir dieses Konzert in beeindruckender Form vor Augen geführt – und nicht nur mir, nach dem Applaus des erfreulich die Generationen übergreifenden Publikums zu urteilen…

Die Jugend der Band katapultierte mich zudem gedanklich zurück in meine eigenen Zwanziger und erinnerte mich an unsere ersten Schritte in der Jazzszene, Petra und ich als angehende Jazzveranstalterinnen, umgeben von MusikerInnen, wie Jenny Evans, die heuer ihr !50. Bühnenjubiläum im Deutschen Theater begeht (20.11.) sowie Jazzgrößen wie die Schlagzeuger Wolfgang Haffner und Harald Rüschenbaum, Vibraphonist Wolfgang Lackerschmid oder Pianist Roberto di Gioia u.v.m. … Damals standen die meisten von uns ganz am Anfang – ob nun vor oder auf der Bühne – in der Münchner Jazzszene, deren Fortbestand mit nachrückenden MusikerInnen vom Format einer Fernanda von Sachsen und ihrem Quartett auch künftig sichern werden!

An Abenden, wie neulich im Künstlerhaus, mutet alt werden daher nicht weiter schlimm an, eher tröstlich, frei nach dem Motto des Lyrikers und Jazzmusikers Jörn Pfennig:

Alles wird anders, aber nichts ändert sich…

😉


Und apropos „Jazz“: Seit vielen Jahren gehört Petra Windisch de Lates auch dem Vorstand der

J.I.M.Jazzmusiker Initiative München

an, die alljährlich, seit 1989 und gefördert durch das Kulturreferat der LH, das Jazzfest München ausrichtet. Dessen Ausgabe 2025 war ebenfalls am 23.10. gestartet und bis zum 16.10., unter dem Motto „Jazz goes to Town“ gelaufen > https://jazzfestmuenchen.de/36-jazzfest-muenchen-2025/


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Veröffentlicht von Gaby dos Santos

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