Dass irgendwie alles mit allem verbunden ist, bewahrheitete sich einmal mehr beim Zusammentreffen von TV-Star Katerina Jakob und Alexander Diepold, dem unermüdlichen Aktivisten für die Belange von Sinti und Roma in München! Auf ersten Blick verbindet die kosmopolitische Künstlerin, die u.a. die große Emma Thompson in Wiedersehen in Howards End synchronisiert hat und den Selfmade-Geschäftsführer von Madhouse München, dem Familienberatungs- und Kulturzentrum für Sinti und Roma, eher wenig.
Fakt ist aber, dass sie alle beide am Stand des Vereins Nicht mit uns! erschienen waren, der eine Unterschriftenaktion unseres ehemaligen Oberbürgermeisters Christian Ude durchführt. Der hat mit Entertainer Ron Williams gewettet, dass es ihm gelingen würde, im knappen Zeitraum vom 16. August bis 1. Oktober 100.000 Unterschriften gegen Rechtsextremismus zu sammeln! Ein kühnes Unterfangen, insbesondere angesichts der Tatsache, dass halb München zur Zeit in mediterraner Gluthitze oder sonst wo urlaubt. Andererseits erfreut sich unsere Stadt im Gegenzug der Anwesenheit vieler auswärtiger Freundinnen und Freunde Münchens 😉
Doch gerade die Unterschrift gegen Rechtsextremismus zweier so unterschiedlicher Persönlichkeiten wie Jakob und Diepold, spiegelt eindrucksvoll wieder, dass Rechtsextremismus eine, zudem historisch belegte, gesamtgesellschaftliche Bedrohung darstellt:
Die weltläufig geprägte Künstlerin Katerina Jakob beispielsweise sähe sich in einer Diktatur in ihrer kreativen Entfaltung beschnitten und ihre Kunst bestenfalls zu Propagandazwecken pervertiert.
Was Alexander Diepold anbelangt, so müsste er, als Angehöriger einer bis heute diskriminierten deutschen Minderheit, ein tödliches Da Capo jener Verfolgungen befürchten, denen im Dritten Reich über 500.000 Sinti und Roma zum Opfer fielen.
Daher versteht Alexander Diepold seine Unterschrift nicht nur als Obolus eines deutschen Bürgers zum Erhalt unserer Demokratie, sondern auch als Appell eines Sinto an „seine Menschen“, wie die Volksgruppe selbst ihre Angehörigen bezeichnet, es ihm bitte möglichst gleich zu tun und irgendwann bis 1.10. den Unterschriftenstand aufzusuchen!
Der Stand ist täglich, außer bei Regen, von 12h bis 18h besetzt. Ein Kalender mit Terminen und den Standorten, die alle in der Innenstadt verortet sind, findet sich gleich am Anfang einer Übersichtsseite, die ich speziell zu Christian Udes Sommerwette angelegt habe.
Mit dieser – parteiübergreifenden – Kampagne gegen Rechtsextremismus, Antiziganismus, Antisemitismus, Rassismus sowie Diskriminierung jeglicher Art, knüpft Christian Ude an sein früheres Engagement für Minderheiten an. So gehörten seine Frau Edith von Welser Ude und er zu den UnterstützerInnen erster Stunde der Sinti und Roma in München. Entsprechend pflegt Alexander Diepold schon seit Jahren einen herzlichen Kontakt zu den Udes. Christian Ude wiederum übernahm gerade erst im vergangenen Herbst die Verleihung und Laudatio des djangoO-Kulturpreises an Sinto-Gitarrist Bobby Falta, einem Grandseigneur des Gypsy-Swing. Hiermit schlossen sich klanglich Kreise – und dito beim Aufeinandertreffen von Katerina Jakob und Alexander Diepold: Zu meiner großen Überraschung, da die beiden sich nie zuvor getroffen hatten, entspann sich nämlich zwischen ihnen eine lebhafte Unterhaltung.
Während ich die beiden beobachtete, fragte ich mich, worüber sie sich wohl so lebhaft austauschen mochten? Später klärte Alexander mich auf: Es war – einmal mehr – um die große kulturelle Brückenbauerin, um DIE MUSIK gegangen.
Durch ihren Vater, einem ausgesprochenen Anhänger der „Gypsy-Music“ war Katerina Jakob früh und gründlich mit diesem musikalischen Genre in Berührung gekommen, so gründlich, dass sie und Alexander umfassend eruierten, welche Interpreten beiderseits bekannt waren, eine Abfrage, die sie gedanklich quer durch die Republik führte und einige Zeit beanspruchte 😉
Alexander plant jedenfalls, sie zu unserem nächsten konzertanten Ereignis als Ehrengast einzuladen…
Mit ihrem Startschuss am Viktualienmarkt bot Katarina Jakob zwar keinen Bösewichten der Bad Tölzer Unterwelt Paroli, wie in ihrer Paraderolle als Kriminalkommissarin ‚Sabrina Lorenz‘ in der Serie Der Bulle von Tölz, neben Ottfried Fischer, aber einen überaus warmherzigen Einstand bei Christian Udes Unterschriftensammlung…
Weitere Eindrücke von der Auftaktveranstaltung, 16.8./Viktualienmarkt
Der Bundestagsabgeordnete Sebastian Roloff, hier am Viktualienmarkt im Gespräch mit Schauspielerin Jarah Maria Anders, absolvierte zum Auftakt der Kampagne Dienst am Unterschriftenstand. Inzwischen ist er Ehrenmitglied im Verein Nicht mit uns!, der federführend für Christian Udes Sommerwette ist.
Roloff: „Die Werte die unsere Gesellschaft ausmachen und auch zusammenhalten sind bedroht. Wir müssen sie jeden Tag verteidigen. Gegen Rassisten, Antisemiten und andere Hetzer von Rechts, die nichts weniger wollen, als unsere Demokratie abschaffen“
> https://nichtmituns.org/ueber-uns/
Links ein Foto mit Symbolkraft von Susanne von Lieven-Jell, Vorstand Nicht mit uns!
… und während wir fleißig Unterschriften sammelten, sammelte der Bayerische Rundfunk O-Töne bei den StandbesucherInnen (rechts) > LINK zum Beitrag auf BR24
DRINGEND NOCH GESUCHT SIND HELFENDE HÄNDE AM UNTERSCHRIFTENSTAND!
Weiterer Beitrag „vom Stand“
Weitere Übersichtsseiten zu Christian Udes Unterschriftenwette gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus, Rassismus
Termine/Standorte Unterschriftensammlung
Wann und wo kann ich unterschreiben?Termine/Standorte bis einschl. MO, 30.09.,laut Stand: 29.8.2024 Achtung: An Regentagen und bei Sturm entfällt die Unterschriftensammlung wegen der Empfindlichkeit der Papierrollen. Das wird jeweils am Abend zuvor kommuniziert, kann sich aber u.U. auch noch kurzfristig am nächsten Morgen ändern. Es empfiehlt sich daher, VOR einem Besuch am Stand die Homepage…
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Nicht mit uns!
Hintergründe, Fotos und Videos zur überparteilichen Unterschriftenaktion von „Nicht mit uns“ gegen Rechtsextremismus, Antiziganismus, Antisemitismus, Rassismus sowie Diskriminierung in jeglicher Form! „(…) Ron Williams setzt eine kühne Wette: Er fordert den ehemaligen Oberbürgermeister Christian Ude heraus, bis zum 1. Oktober 100.000 Unterschriften gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus in München zu sammeln (…)“ > MEHR Christian…
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