Wo Sinti und Roma zusammenkommen, ist auch die Musik nie weit weg… Diese Erkenntnis hat sich selbst innerhalb der Mehrheitsgesellschaft längst etabliert, und tatsächlich ist das musikalische Erbe der Sinti und Roma unauflöslich mit deren kultureller Identität verwoben!
Hier setzt die sozio-kulturelle Einrichtung Madhouse München an, 1987 von Alexander Diepold gegründet, zunächst als stationäre heilpädagogisch-therapeutische und familienanalog geführte Kleinsteinrichtung. > MEHR
Der Name „Madhouse“ wurde damals von Jugendlichen gewählt, die es als verrückt ansahen, dass sie trotz unterschiedlicher Charaktere, Erwartungen und Zielsetzungen als Gruppe harmonieren konnten.
Madhouse München > „Unter uns“
Mit dem Ausbau von Madhouse als soziale Einrichtung zeigte sich bald, dass innerhalb der Minderheit nicht nur diesbezüglich Bedarf bestand, sondern auch nach einer Plattform zum Ausleben, Weiterentwickeln und Zelebrieren der eigenen kulturellen Identität.
Solcherart Plattform baut Geschäftsführer Alexander Diepold, unter dem Label „Madhouse KULTUR der Sinti & Roma“ seit Jahren schrittweise in München auf und ermöglicht so öffentlichkeitswirksame Brücken und interkulturelle Kooperationen in die Mehrheitsgesellschaft hinein.

Übersicht der kulturellen Schwerpunkte von Madhouse KULTUR
in verlinkten Stichworten
Erinnerungskultur
- Seit 2023 gehört Alexander Diepold dem Beirat im NS-Dokumentationszentrum in München an und

- seit 2018 dem Arbeitskreis für die Ausrichtung des Gedenktages am 13.3. in München seit 2018 > LINK
Bildungsreferat:
Madhouse KULTUR möchte anhand seines Programmangebots über Kultur, Geschichte sowie die Lebenswirklichkeit der Sinti und Roma aufklären und weiterbilden. Die Veranstaltungen wenden sich gleichermaßen an die Mitglieder der Community, wie an die Mehrheitsgesellschaft – und besonders gerne an die Jugend!



Eine Veranstaltung von Madhouse-KULTUR im Eine-Welthaus, 21.3.2017 für Schulklassen:
- Im Foyer: Ausstellung zu Sinti & Roma sowie zur Romni-Künstlerin Ceija Stojka
- Vortrag mit Diskussion von Alexander Diepold und jungen Münchner Sinti
- Sinto Peter Höllenreiner, Zeitzeuge und Holocaust-Überlebender, erinnert sich
Neben Einzelveranstaltungen (Vorträge und Lesungen) produziert Madhouse KULTUR seit 2023 die umfassende Trilogie Sinti & Roma – Elegien einer deutschen Minderheit
in Kooperation mit Gaby dos Santos

Zwischen 2023 und 2025 rekapituliert die Retrospektive die wechselvolle Chronik der Sinti und Roma, seit ihrer ersten urkundlichen Erwähnung in Deutschland vor 600 Jahren. Vorgesehen ist eine Uraufführung pro Jahr, jeweils mit Bezug auf markante Jahrestage, die in dem Zeitraum zum achtzigsten Mal begangen werden.
Teil I. Urauff. 21.3.2023
Nächster Halt Auschwitz!
Die Chronik der Sinti und Roma in Deutschland, rekapituliert ab ihrer Ankunft im 15. Jahrhundert bis zur Deportation ins sogen. Zigeunerlager in Auschwitz im Frühjahr 1943
Teil II. Herbst 2024
Apokalypse Auschwitz

Beleuchtet den KZ-Alltag, den Häftlingsaufstand vom 16.05.1944 und die Vernichtung aller im Zigeunerlager verbliebenen Häftlinge in der Mordnacht des 2.8.1944
Teil III. In Planung Frühjar 2025
Stunde Null für Sinti & Roma

Schildert den langen, leidvollen Kampf der Sinti und Roma um Anerkennung als Verfolgte des NS-Regimes sowie um Gleichstellung und um die Bürgerrechte ab Frühjahr 1945
Die universelle Sprache der „Gypsy Music“
Neben Einzelveranstaltungen betreut Madhouse KULTUR aktuell zwei Musik-Reihen:
Seit 2021 – djangoO European festivals of gypsy music

Dreh- und Angelpunkt ist München
Europaweite Touren in Vorbereitung
Ab 2024 Der Zug des Lebens Interkulturelle Session & Künstlertreff

Münchner Kulturreihe
djangoO-Kulturpreis

Den Fokus auf herausragende künstlerische Leistungen von Sinti und Roma lenken, möchte der neu ausgelobte djangoO-Kulturpreis. 2023 wurde er erstmalig verliehen, an Gitarrist Bobby Falta, ein Grandseigneur des Gypsy-Swing. Er erhielt den Preis im Rahmen einer festlichen djangoO-Soiree im Münchner Künstlerhaus, mit Christian Ude als hochkarätigem Laudator.
Dazu siehe auch den Beitrag von Andreas Krieger für das Kulturmagazin PUZZLE des Bayerischen Rundfunks am 29.11.2023
LINK zum PUZZLE-Beitrag
Empowerment der jungen Generation
Eine zentrale Rolle spielt das Empowerment der jungen Generation, das Madhouse KULTUR, durch eine Reihe von Maßnahmen wie Workshops, Studienreisen sowie einem Romno-Power-Club vor Ort in München vorantreibt.



Links: Die von Madhouse organisierte Auschwitz-Reise 2019
Oben der Zeitzeuge Peter Höllenreiner mit einer jungen Sintezza > LINK
Unten zwei Sinti-Schwestern mit dem US-Bürgerrechtler Jessie Jackson > LINK
Rechts: Eine von Madhouse 2023 organisierte Reisegruppe vor dem Mahnmal der Sinti und Roma in der KZ-Gedenkstätte in Auschwitz-Birkenau; die Reise führte zudem nach Krakau, u.a. „Schindler-Museum“ und Ghetto

Foto links: Alexander Diepold veranstaltet bei Madhouse KULTUR einen Workshop im Rahmen des Münchner Romno Power Clubs, die inzwischen auf Bundesebene das Empowerment junger Sinti & Roma vorantreiben.
Frühjahr 2023
Förderung junger Talente
Zudem werden jungen Ausnahmetalenten bevorzugt Auftrittsmöglichkeiten geboten, um deren Karriere auf nationalen und internationalen Bühnen voranzutreiben. Nachstehend zwei Fotos die den jungen Geiger Sandro Roy zeigen. Gerade erst dreißig geworden, blickt er bereits auf eine bemerkenswerte Karriere zurück.


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